Der Nachweis von oligoklonalen Banden im Liquor stellt eine Analytik dar, um entzündliche Prozesse mit intrathekaler IgG-Synthese zu diagnostizieren. Es wird wiederum ein Serum-Liquor-Paar benötigt. Die Untersuchung erfolgt mittels der isoelektrischen Fokussierung mit anschließender Immunfixation. Klonale IgG-Fraktionen, die nur im Liquor nachweisbar sind, entsprechen einer lokalen Synthese.
Die Untersuchung des Liquors auf oligoklonale Banden ist Bestandteil der immunologischen Liquordiagnostik. Oligoklonale Banden zeigen das Vorliegen einer Immunreaktion im ZNS an und sind daher für alle entzündlichen Erkrankungen, erregerbedingt oder autoimmun, von Interesse. Der Nachweis oligoklonaler Banden im Liquor ist ein sensitiver Parameter bei Multiple Sklerose.
Analysen:
Die oligoklonale Banden mit dem Reiber-Diagramm: Albumin , IgG, IgA, IgM (immer im Liquor und Serum gemessen)
Zusatzinformation
Es sollte immer eine Liquor-Protein-Differenzierung nach Reiber gleichzeitig durchgeführt werden. Als Beurteilungsmaß gilt die Verhältnisbildung der Albuminkonzentration in Liquor zu Serum, da Albumin ausschließlich in der Leber produziert wird und somit im Liquor nur über den Weg der Blut/Liquor-Schranke auftreten kann. Es besteht eine deutliche Altersabhängigkeit aufgrund einer vermehrten Durchlässigkeit dies Schranke im frühen Lebensalter und eines verminderten Liquor-Turnovers im höheren Lebensalter.
Ab einem Nachweis von mindestens 3 Banden im Liquor, die nicht gleichzeitig im Serum nachweisbar sind, wird der Befund als positiv bewertet.