Glomeruläre Ec

Die Erythrozyten weisen nach glomerulärer Passage typische morphologische Veränderungen auf. Neben Ringformen mit glatter und gewellter Struktur und deformierten bzw. dysmorphen, glomerulären Erythrozyten, teilweise mit Innen- und Außenzapfen, findet man auch als Sonderform unter den dysmorphen Erythrozyten die Akanthozyten (bekannt als »Mickey-Maus-Erythrozyten«) mit bläschenförmigen Ausstülpungen. Die Beurteilung der Erythrozyten verlangt praktische Erfahrung und gute Kenntnisse der Urinmikroskopie:
1. Glomeruläre Erythrozyten sind typischerweise kleiner als Erythrozyten nicht-glomerulärer Blutungsquellen.
2. Die Erythrozyten glomerulärer Blutungsquellen variieren in Form und Größe, während Erythrozyten bei Hämaturien nicht-glomerulären Ursprungs in Form und Größe einheitlich sind.
3. Erythrozyten bei Hämaturien glomerulären Ursprungs haben oft Hämoglobin verloren.
4. Bei glomerulären Blutungen können manchmal auch Erythrophagozyten mikroskopisch gesehen werden. Erythrophagozyten sind Tubulusepithelien, die Erythrozyten bereits aufgenommen haben.

Bei einer postrenalen Blutung behalten dagegen die Erythrozyten weitgehend ihre Form (Bezeichnung als eumorphe, isomorphe bzw. nicht-glomeruläre Erythrozyten).

Synonyme

Akantozyten, Mickey-Maus Erythrozyten

Analysenfrequenz

täglich Mo - Sa

Methode

Mikroskopie

Referenzbereich

Dysmorphe Erythrozyten < 40%
Akanthozyten                   <  5%

Informationen

Mindestmenge (Volumen)

5 mL

Material

Spontanurin

Stabilität

Urin muss am Tag der Urinabgabe im Labor untersucht werden können!

Taxpunkte (TP)

10.5

Position

1675.00

AB/LIS-Code

gloec