Auf einen Blick

Narkolepsie (HLA-DQB1*06:02-Genotypisierung)

Narkolepsie ist eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus, welche häufig mit Kataplexie (teilweiser oder auch vollständiger Verlust der Muskelspannung) einhergeht (Narkolepsie Typ I). Ursache dieser Störung ist ein immunvermittelter Verlust von Hypokretin-produzierenden Neuronen im Hypothalamus. Bei der Narkolepsie mit Kataplexie liegt eine starke genetische Disposition vor. Aus diesem Grund kann für die Diagnosestellung die Untersuchung Narkolepsie-assoziierter HLA-Varianten hilfreich sein. Die Untersuchung dieser HLA-Varianten ermöglicht dabei primär den Ausschluss einer Narkolepsie bei Abwesenheit des assoziierten Allels.

Die wichtigste mit Narkolepsie assoziierte HLA-Variante ist die Variante HLA-DQB1*06:02 im Gen HLA-DQB1 des Haupthistokompatibilitäts-Komplexes. 

Die Variante HLA-DQB1*06:02 liegt in >90% der Narkolepsiepatienten mit Kataplexie vor. In Patienten mit Narkolepsie mit Kataplexie und Hypokretin-Defizienz im Liquor (CSF) liegt die Variante sogar in >98% der Patienten vor. Eine Diagnose dieser Narkolepsieformen kann daher bei Abwesenheit von HLA-DQB1*06:02 mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden (hoher negativer Vorhersagewert).

Da auch ca. 25-30% der gesunden Bevölkerung die Variante HLA-DQB1*06:02 tragen, hat der alleinige Nachweis dieser Variante jedoch einen niedrigen positiven Vorhersagewert. Eine gesicherte Diagnose einer Narkolepsie kann daher alleine durch ein positives Testergebnis für HLA-DQB1*06:02 nicht gestellt
werden.

Synonyme

Narkolepsie-assoziiertes Allel HLA-DQB1*06:02

Zusatzinformation

Zyto- oder molekulargenetische Untersuchungen dürfen nur durchgeführt werden, wenn die betroffene Person ausreichend über die medizinische Konsequenz informiert wurde und der Untersuchung zugestimmt hat. Eine ausgefüllte Einverständnis-Erklärung für genetische Untersuchungen ist zwingend erforderlich.

Bitte lesen die dazu auch unsere Information zu zyto- und molekulargenetischen Untersuchungen!

Analysenfrequenz

1 x pro Woche

Methode

Molekulargenetischer Nachweis des Allels HLA-DQB1*06:02 mittels PCR-SSP (Polymerase-Kettenreaktion mit sequenz-spezifischem Priming).

Referenzbereich

negativ: HLA-DQB1*06:02 Allel NICHT vorhanden

positiv: HLA-DQB1*06:02 Allel vorhanden

Partnerlabor

Inselspital ZLM

Informationen

Material

2.5 mL EDTA-Vollblut

Wenn noch weitere Analysen aus EDTA verlangt sind, bitte 1 separates Röhrchen für die HLA-Analytik abnehmen.

Stabilität
18 - 25 °C 7 d
2 - 8 °C 3 w
Taxpunkte (TP)

120.6 / 54.9 / Total: 175.5

Position

6605.64 / 6001.03

AB/LIS-Code

nmd_hladqb1