Gallensäuren sind Endprodukte des Cholesterinstoffwechsels. Sie gehören zur Gruppe der Steroide (Stoffklasse der Lipide) und werden in der Leber aus Cholesterin durch Hydroxylierungsreaktionen (Reaktion zur Einführung einer oder mehrerer Hydroxygruppen) und oxidative Verkürzung der am Ring D befindlichen Seitenkette gebildet.
Die Gallensäuren, die Bestandteil der Galle sind, sind für die Fettverdauung unerlässlich. Sie ermöglichen die Emulgation und Resorption von Fetten und fettlöslichen Vitaminen. Die Gallensäuren unterliegen einem enterohepatischen Kreislauf, d. h der Zirkulation von der Leber über die Gallenblase zum Darm und wieder zurück zur Leber. Dabei entstehen am Ende des Prozesses durch die Konjugation und Dekonjugation sekundäre Gallensäuren, die über den Stuhl ausgeschieden werden.
Im Falle eines Verschlussikterus (Gelbsucht durch Gallenstau infolge eines Abflusshindernisses) gelangen Gallensäuren zusammen mit Bilirubin (Abbauprodukt des Hämoglobins) in das Blut.
- Beurteilung der hepatobiliären Funktion (Funktion von Leber und Gallenblase)
- Diagnose einer intrahepatischen Schwangerschaftscholestase (Intrahepatic Cholestasis of Pregnancy, IPC; Gallestau innerhalb der Leber)
Gesamtgallensäuren
Die Konzentration der Gesamtgallensäure ist nach Mahlzeiten erhöht. Proben sollten daher von nüchternen Patienten entnommen werden.
täglich Mo - Fr
Photometrie
Diazyme Laboratories
µmol/L
< 10.0 µmol/L
Inselspital ZLM
Informationen
1 mL Serum
18 - 25 °C | 1 d |
2 - 8 °C | 3 d |
-20 °C | 3 m |
54.0
1340.0
galls