Ammoniak entsteht bei Desaminierung von Aminosäuren. Ammoniak ist ein Zellgift und wird durch Kopplung mit CO als Harnstoff (Stoffwechselendprodukt des Proteinabbaus) entgiftet. Neben der Bildung im Gewebe spielt die bakterielle Ammoniakproduktion im Darm eine wesentliche Rolle (etwa 25 %). Eine erhöhte Ammoniakkonzentration kann zur Enzephalopathie führen. Bei physiologischen pH-Werten von 7.4 liegt Ammoniak überwiegend in ionisierter Form vor und kann die Blut-Hirn-Schranke kaum passieren.
Bei Alkalose steigt die Konzentration der nichtionisierten hirngängigen Form und damit das Enzephalopathierisiko an. In den Nieren dient Ammoniak der Ausscheidung von Säureäquivalenten sowie der Einsparung von K+ und Na+ und beeinflusst damit den Säure-Basen-Status und den Elektrolythaushalt.
Indikationen:
• Hepatische Enzephalopathie: Diagnose, Verlauf
• DD Krampfanfall
• DD Koma im frühen Kindesalter (Enzymdefekte des Harnstoffzyklus?)
NH3, NH4+
Falsch hohe Werte:
Hämolyse, verzögerter oder ungekühlter Probentransport (Anstieg in Abhängigkeit von Thrombozytenzahl u. GGT-Aktivität). Rauchen führt auch in vivo zu erhöhten Werten. Patient*innen sollen mindestens 12 h vor Blutentnahme nicht rauchen.
täglich Mo - Sa
Spektrophotometrie
µmol/L
Geschlecht | Referenzbereich |
---|---|
Frauen | 11.0 - 51.0 µmol/L |
Männer | 16.0 - 60.0 µmol/L |
MCL Medizinische Laboratorien
Informationen
EDTA-Plasma (gefroren)
Probe nach der Blutentnahme sofort zentrifugieren, EDTA-Plasma abtrennen und sofort tieffrieren. Probe muss gefroren im Labor eintreffen!
18 - 25 °C | 30 min |
2 - 8 °C | 2 h |
-20 °C | 3 d |
37.8
1045.00
amon