Auf einen Blick

Leukozyten-Differenzierung (Liquor)

Die Liquoruntersuchung ist Bestandteil jeder Diagnostik von ZNS-Erkrankungen. Anders als bei der Untersuchung von Blut, Urin u. Stuhl kann die Gewinnung von Liquor nicht beliebig häufig wiederholt werden. Deshalb ist es besonders notwendig, die differenzialdiagnostisch indizierten Untersuchungen auf der Grundlage von Klinik u. Anamnese sorgfältig zu planen.

Die häufigste Fragestellung bei der Liquordiagnostik ist der Nachweis einer Infektion. Ein entzündlicher ZNS-Prozess ist gesichert, wenn mindestens einer der folgenden Befunde vorliegt: Leukozytenzahl > 30/μL, Nachweis intrathekaler Ig-Synthese oder aktivierter B-Lymphozyten.

Die Leukozytenzahl ist zusammen mit Liquor-Laktat zur Differenzierung zwischen bakterieller Meningitis und ZNS-Erkrankung anderer Ursache geeignet. Bakterielle Meningitiden verlaufen meist mit einer ausgeprägten Leukozytose. Eine Liquorleukozytose > 800/μL bei gleichzeitiger Liquor-Laktatkonzentration > 3.5 mmol/L ist nahezu beweisend für eine bakterielle Meningitis (Spezifität etwa 99 %, Sensitivität aber nur etwa 70 %).

Methode

Mikroskopie

Referenzbereich

< 5 M/l

Informationen

Material

2 ml Liquor (abgenommen im EDTA-Röhrchen)

Für die Liquor-Analytik wird die Verwendung unseres Liquorsets empfohlen, welches sämtliche Materialien für die Entnahme sowie eine Anleitung beinhaltet (Materialbestell-Nr.: 87M (für Monovetten) oder 87V (für Vacutainer)).

Stabilität

Der Liquor sollte nach der Entnahme so schnell wie möglich ins Labor versendet werden. Zwischenlagerung bei Raumtemperatur.

Taxpunkte (TP)

5.7

Position

1532.00

AB/LIS-Code

zellzl