PCT ist zwar das Prohormon des Hormons Calcitonin. Bei PCT und Calcitonin handelt es sich jedoch um unterschiedliche Proteine. Calcitonin wird ausschließlich von C-Zellen der Schilddrüse als Antwort auf hormonelle Stimuli produziert, während PCT von mehreren Zelltypen und vielen Organen als Antwort auf proinflammatorische Stimuli, insbesondere durch bakterielle Produkte, produziert werden kann.
PCT dient demzufolge als Marker für das Ansprechen des Wirtsorganismus auf eine bakterielle Infektion. Innerhalb von 6–12 Stunden nach einer systemischen bakteriellen Infektion steigt der PCT-Spiegel an. Das Ausmass des Anstiegs der PCT-Konzentration korreliert mit dem Schweregrad der bakteriellen Infektion. Die erfolgreiche Behandlung der zugrunde liegenden bakteriellen Infektion geht mit einer Abnahme der PCT-Konzentration einher, die sich mit einer Halbwertszeit von 24 Stunden wieder normalisiert.
Zudem finden sich erhöhte PCT Konzentrationen nach Operationen, schweren Traumata und grossflächigen Verbrennungen.
PCT wird bei Patienten mit Verdacht auf bzw. bestätigter bakterieller Infektion für die klinische Bewertung verwendet:
- bei der Früherkennung und Differenzialdiagnose klinisch relevanter bakterieller Infektionen
- bei der Einschätzung des Schweregrads und der Prognose des Ergebnisses einer systemischen bakteriellen Infektion, Sepsis, schweren Sepsis oder eines septischen Schocks
- bei der Identifikation von Patienten, die von einer antibiotischen Behandlung profitieren würden
- bei der Überwachung einer Antibiotika-Therapie innerhalb des Messbereichs
- bei der Erfolgseinschätzung der antibiotischen Therapie
täglich Mo - Sa
TRACE (KC)
Thermo Fisher / B.R.A.H.M.S
µg/L
Differenzialdiagnose von Infektionen der unteren Atemwege:
| Konzentration | Interpretation | Antibiotikaverwendung |
|---|---|---|
| < 0.10 µg/L | Weist darauf hin, dass keine bakterielle Infektion vorliegt | Von Antibiotika wird dringend abgeraten |
| < 0.25 µg/L | Bakterielle Infektion unwahrscheinlich | Verwendung von Antibiotika wird nicht empfohlen |
| < 0.50 µg/L | Bakterielle Infektion möglich | Einleitung einer antimikrobiellen Therapie empfohlen |
| ≥ 0.50 µg/L | Hinweis auf das Vorhandensein einer bakteriellen Infektion | Antibiotische Behandlung dringend empfohlen |
Diagnose einer systemischen bakteriellen Infektion / Sepsis:
| Konzentration | Interpretation |
|---|---|
| < 0.50 µg/L | Lokale bakterielle Infektion ist möglich. Systemische Infektion (Sepsis) unwahrscheinlich. Geringes Risiko für die Entwicklung einer schweren systemischen Infektion (schwere Sepsis). |
| < 2.00 µg/L | Eine systemische Infektion (Sepsis) ist möglich. Mäßiges Risiko für die Entwicklung einer schweren systemischen Infektion (schwere Sepsis). |
| < 10.0 µg/L | Eine systemische Infektion (Sepsis) ist wahrscheinlich, sofern keine anderen Ursachen bekannt sind. Hohes Risiko für die Entwicklung einer schweren systemischen Infektion (schwere Sepsis). |
| ≥ 10.0 µg/L | Wichtige systemische Entzündungsreaktion, fast ausschließlich aufgrund schwerer bakterieller Sepsis oder septischem Schocks. Hohe Wahrscheinlichkeit einer schweren Sepsis oder eines septischen Schocks. |
Informationen
250 μL Serum
Alternativmaterial: Heparin- oder EDTA-Plasma
| 18 - 25 °C | 24 h |
| 2 - 8 °C | 48 h |
| -20 °C | 6 m |
75.6
1619.00
pct